17.11.2011

Heute in 5 Wochen sitzen wir bereits im Flugzeug nach Vancouver. Manchmal kommt mir die Zeit hier wie Ewigkeiten vor (naja, hauptsächlich dann wenn ich für Tests lernen muss), manchmal verfliegt sie aber auch nur so. In letzter Zeit habe ich daher eigentlich nicht besonders viele spannende Sachen gemacht und die Zeit der Wochenendtrips ist leider vorbei (unglaublich, wie schnell man sich daran gewöhnt, ständig eine andere Stadt zu sehen). Jeder ist, besonders unter der Woche, eigentlich mit Alltagsdingen beschäftigt wie Vorlesungen besuchen, Assignments schreiben, für Tests lernen oder eben einkaufen, Sport usw.

Letzte Woche habe ich es dann mal ins War Museum geschafft, welches ich mir unbedingt anschauen wollte. Am Freitag war Remembrance Day, daher war es nicht die schlauste Idee, Donnerstag Abend ins Museum zu gehen, da eine Horde Kinder unterwegs war (die sich natürlich ganz besonders für Kanadas Beteiligung an den Kriegen interessiert haben…). Interessant war es trotzdem, die Geschichte mal aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Lediglich die Panzerausstellung fand ich nicht sonderlich interessant ;-)

Donnerstag morgens haben wir kulinarisch mal wieder was ausprobiert und waren bei „Cora’s“ frühstücken. Das war dann auch so reichhaltig, dass ich den Rest des Tages nicht mehr viel essen musste, aber auch unglaublich lecker (und nicht ganz so billig – ich sollte nicht ständig „yes, yes“ sagen :D).

Nachdem der Freitag abend eher ruhig war, gings Samstag abend mal feiern. Aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, das alle Clubs in etwa gleich (schlecht) sind… Ganz witzig wars trotzdem. Bald hab ich meinen „Vodka-Orange-Cooler“ auch leer – nicht sonderlich empfehlenswert… Fotos habe ich aber nicht gemacht, da in mein neues kleines Täschchen nur entweder das Portemonnaie oder meine Kamera passt und ich wollte unbedingt meine 10 Dollar Kleingeld ein wenig loswerden (durch die Steuer, die am Ende draufgeschlagen wird ist das Geld abzählen etwas schwierig, weil man nie so genau weiß was man bezahlen muss – die 13% HST nicht einfach vorher draufzuschlagen ist echt sowas von sinnlos…). Obwohl ich gar kein Euro-Kleingeld dabei habe und auch alle US Dollars in eine Schublade geschmissen habe, habe ich ein 1 Cent in € sowie mehrere US Quarters und Dimes in meinem Portemonnaie gefunden… Sieht ja auch irgendwie alles ähnlich aus! Ich sollte wirklich mal mehr als einen Blick auf mein Rückgeld werfen ;-)

Montag abend habe ich dann noch eine kleine Überraschung erlebt. Da Dienstag der 15.11. war, wurde hier zumindest an meiner Tür mein „halber Geburtstag“ gefeiert (die ganze Tür war geschmückt mit Luftballons und Schildern etc.). Wieso weiß ich nicht so recht, vielleicht dachten die Mädels ich wäre traurig darüber, meinen Geburtstag nicht im Wohnheim zu erleben…? In der Residence passieren manchmal wirklich seltsame Dinge… Ich freu mich jedenfalls auf eine nicht verklebte und ölverschmierte Herdplatte und 15 Minuten richtig warmes Wasser aus der Dusche.

So und da ich morgen einen Test schreibe, werde ich jetzt mal wieder mein Lehrbuch aufschlagen. Ich glaube, ich habe noch nie so viel für die Uni gelesen. Jedenfalls weiß ich dank meines Services Marketing Buches nun auch, wieso wir die Rechnung immer gleich nachdem das Essen abgeräumt wurde auf den Tisch geknallt bekommen: in Kanada (und den USA) wird dies als Zeichen von gutem Service gesehen, während sich die Spanier (vermutlich Westeuropäer generell) dadurch unter Druck gesetzt fühlen und es als unhöflich empfinden. Liegt vermutlich auch daran, dass in Deutschland mehr Getränke zum essen konsumiert werden, während wir uns hier schon angewöhnt haben, nur noch Leitungswasser dazuzubestellen…